Wanderweg Zesch-Egsdorf wieder aktuell


 


Das Ausbauprojekt touristischer Wanderweg von Zesch am See nach Egsdorf war schon gestorben. Völlig überraschend unternimmt die Kreisverwaltung Teltow-Fläming nun einen neuen Anlauf, um dem auf Eis gelegten Vorhaben 2017 neues Leben einzuflößen. Damit die Wiederbelebung gelingt, muss man den Nachbarkreis Dahme-Spreewald mit ins Boot holen.

 

Der Stolperpfad zwischen Zesch am See und Egsdorf soll nun doch zum touristischen Wanderweg ausgebaut werden. Mit dieser überraschenden Information aus der Kreisverwaltung Teltow-Fläming wartete Brigitte Krawczyk in der jüngsten Sitzung des Lindenbrücker Ortsbeirates auf. Damit hätte selbst die Ortsvorsteherin noch bis vor kurzem nicht gerechnet. Schließlich hatte sich der Kreis vor zwei Jahren notgedrungen von dem Vorhaben verabschieden müssen.

 

„Wir wollen das Projekt 2017 auf die Prioritätenliste setzen und hoffen, dass der Kreistag dem zustimmt“, sagte Detlef Gärtner (SPD), Beigeordneter in der Kreisverwaltung. Wegen des Weges müsse man wieder auf den Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) zugehen. Schließlich liegen zwei Drittel der rund fünf Kilometer langen Strecke auf dem Gebiet von Dahme-Spreewald und nur ein Drittel auf Teltow-Fläming-Territorium. Das bedeutet, dass sich beide Kreise anteilmäßig an den Kosten beteiligen und Fördermittel beantragen müssen.

 

„Das soll auf keinen Fall eine Abkürzung für Lkws werden, sondern ein gut befahrbarer und begehbarer touristischer Weg“, betont Gärtner. Über den neuerlichen Vorstoß habe er Dahme-Spreewald-Landrat Stephan Loge (SPD) kürzlich am Rande einer überregionalen Beratung informiert. Gärtner geht davon aus, dass beide Kreise das Thema gemeinsam „wieder auf die Tagesordnung setzen“.

 

Einen solchen Vorstoß gab es bereits vor einigen Jahren, um den katastrophalen Zustand des Waldweges zu ändern. Der hat sich seitdem noch verschlimmert. Schlaglöcher quälen die Stoßdämpfer, Baumwurzeln brechen den Asphalt auf. Damals verpflichteten sich beide Landkreise dazu, ihren Teil für Planung und Finanzierung des rund 770 000 Euro teuren touristischen Wanderweges beizusteuern. Vorausgegangen waren Bürgerproteste auf beiden Seiten der maroden Verbindung. Mehr als 1500 Bürger bekräftigten mit ihren Unterschriften die Forderung nach einer vernünftigen Straße.

 

„Anfangs waren die Aussichten auf Fördermittel sehr gut“, sagt Amtsleiter Dietmar Licht vom Kreis Dahme-Spreewald. Aber 2010 brachte nur dieser Kreis seinen Eigenanteil für den Wegeausbau auf. Erst drei Jahre später stellte Teltow-Fläming seinen Anteil in Höhe von 285 000 Euro bereit. Innerhalb dieser drei Jahre veränderte sich die finanzielle Situation des Landes jedoch dramatisch. Deshalb wurde der Fördermittelantrag im Frühjahr 2013 abgelehnt. Erst als Teltow-Fläming signalisierte, dass Projekt aus eigener Kraft nicht stemmen zu können, zog sich der Nachbarkreis zurück. Seitdem steht der Weg nicht mehr im Kreiswegeplan Dahme-Spreewald. Zwischenzeitlich hat es Licht zufolge Bemühungen der Stadt Zossen gegeben, das Teltow-Fläming-Teilstück auf eigene Kosten auszubauen. Deshalb habe man dem Amt Schenkenländchen, zu dem der Teupitzer Ortsteil Egsdorf gehört, Unterstützung signalisiert, falls man dort die Finanzierung für den Ausbau der Egsdorfer Teilstrecke auf den Weg bringen möchte. Seitdem hat sich nichts getan“, sagt Licht: „Das ist der aktuelle Stand.“

 

Von Frank Pechhold [Märkische Allgemeine Zeitung]

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